Eintritt frei, Öffnungszeiten: 15. April – 15. NovemberFreitags, Samstags und Sonntags von 14 bis 19 Uhr nach VereinbarungGruppenführungen : ganzjährig nach Vereinbarung
Das Max Ernst Haus heißt Sie willkommen!
1955 lassen sich die Künstler Max Ernst und Dorothea Tanning im Landhaus « Zur Pinie » nieder und taufen es « Le Pin Perdu ».
Max Ernst, geboren 1891 in Brühl bei Köln, studiert Literatur und Philosophie und beginnt 1912 seine Karriere als expressionistischer Maler.
1914-1918 nimmt er als Soldat am 1. Weltkrieg in Verdun und Polen teil. Er sagt von sich selbst: “ Max Ernst ist 1914 gestorben und 1918 wieder geboren “.
Als Mitbegründer der zwei großen europäischen Kunstströmungen – der Dada- Bewegung von 1919 in Köln und des Surrealismus von 1924 in Paris – wird er einer der wichtigsten Künstlerpersönlichkeiten in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts und bahnbrechender Erneuerer der Avantgarde.
Von 1922 bis 1937 lebtMax Ernst in Paris und wird 1939 während des zweiten Weltkriegs wegen seiner deutschen Staatsangehörigkeit interniert. Im Jahre 1941 gelingt ihm die Flucht nach New York, wo er sich einer Gruppe von wichtigen Künstlern und Schriftstellern anschließt, die ebenfalls vor dem Nazi-Regime fliehen mussten.
Nach der Scheidung von der Kunstsammlerin Peggy Guggenheim wird Dorothea Tanning, eine junge amerikanische Künstlerin zunächst seine Lebensgefährtin und 1946 seine Ehefrau.
Das Paar lässt sich zunächst einige Jahre in Sedona, in der Wüste von Arizona nieder, und Max Ernst erhält 1948 die amerikanische Staatsbürgerschaft. 1952 gehen sie nach Paris.
Im Juli 1954 erhält Max Ernst den prestigeträchtigen großen Preis der Biennale in Venedig, der ihm internationale Geltung verschafft und neue Perspektiven eröffnet.
Der Preis erlaubt ihm, das Haus in Huismes zu erwerben und die Nähe zu Alexander Calder in Saché zu finden. Max Ernst und Dorothea Tanning kommen in der Touraine endlich zur Ruhe, und in ihren Ateliers entstehen bedeutende Werke.
1958 wird Max Ernst französischer Staatsbürger. Es folgen Retrospektiven:
1959 im Museumder Modernen Kunst in Paris, eingeweiht von André Malraux, in der Tate Gallery in London, im Museum für Moderne Kunst in New York.
Der Bürgermeister vonHuismes, Gilles Chauvelin, der Max Ernst freundschaftlich verbunden ist, hilft ihm bei der Realisierung der monumentalen Skulpturen, die zwischen 1965 und 1968 entstanden sind. Einedavon ist der im November 1968 eingeweihte Brunnen von Amboise.
Aus gesundheitlichen Gründen verlässt Max Ernst 1969 Huismes und trifft seine Frau wieder in Seillans, Var. Der Künstler stirbt am 1. April 1976 in Paris. Dorothea Tanning kehrt nach New York zurück und stirbt dort 2012.
Das Haus von Max Ernst und Dorothea Tanning hat seine künstlerische Bedeutung wieder gewonnen, nachdem Dominique Marchès und seine Lebensgefährtin, die Bildhauerin Dominique Bailly, es gekauft haben. Seit 2009 sind Atelier und Garten mit der Skulpturenmauer für Besucher und Freunde der zeitgenössischen und modernen Kunst geöffnet.
Die Ausstellung « le Jardin de la France » (Oktober 2009 – Februar 2010) im Museum für Schöne Künste in Tours ist eine Huldigung an Max Ernst und seine in Huismes enstandenen Bilder, Kollagen und Skulpturen.
Das Max Ernst Haus ist der Öffentlichkeit zugängig. Es beinhaltet reichhaltige Dokumentationen, die dem Künstler gewidmet sind. Ebenso finden dort wechselnde Ausstellungen, Veranstaltungen und Vorträge statt.
Dominique Marchès, Gründer und Leiter mehrerer zeitgenössischer Kunstzentren in Châteauroux,Vassivière im Département Limousin, Chamarande im Essone, führt durch die Ausstellung und begeistert die Besucher durch sein profundes Wissen über das Werk von Max Ernst und Dorothea Tanning.
Das wieder zur Geltung gebrachte Haus von Max Ernst ist ein lebendiges Zeugnis des
Kulturerbes dieser Gegend und der Gemeinde von Huismes, die diesen berühmten Künstler beheimatet hat und dessen Werke in allen großen Museen der Welt zuhause sind.
Das Max Ernst Haus erhielt 2016 des Label « Haus der Berühmten ».